Im Jahre 2005 stiegen die Schaffhauser Kunstturner aus der Nationalliga A, in der sie viele Jahre eine tragende Rolle gespielt hatten, ab. Jetzt wollen sie wieder in die höchste Liga zurück.

Cheftrainer Sebastian Faust möchte sein Team bei den Schweizer Mannschaftsmeisterschaften in Freienstein in die Nationalliga A zurückführen. Bild dfk

Interview Sebastian Faust, Cheftrainer Kutu SH

Am Wochenende finden – fast noch in der Region – die Schweizer Mannschaftsmeisterschaften im Kunstturnen statt. Sie wollen mit Ihrem Team von Kutu SH in die höchste Schweizer Liga zurückkehren. Mit welcher Taktik werden Sie antreten?

Sebastian Faust: Da gibt es keine grosse Taktik für uns. Wir müssen eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen. Wenn jeder Turner seine Leistung abrufen kann an diesem Samstag, sehe ich gute Chancen, dass wir uns den Aufstiegswunsch erfüllen können. Unser Ziel ist die Rückkehr in die NLA.

Beschreiben Sie doch einmal kurz, wer bei Ihnen im Team steht und wer  welche Aufgabe zu erledigen hat.

Faust: Am meisten werden unsere  Kaderturner Marco Walter, Richie Wanner und Taha Serhani im Einsatz stehen. Serhani wird einen Sechskampf absolvieren, also an allen sechs Wettkampfgeräten turnen. Walter und Wanner sind an fünf Geräten im Einsatz. Viktor Weissenberger, immerhin deutscher Vizemeister am Pferdpauschen, startet an drei Geräten, und auch Tim Leitenmair wird an seinen Paradegeräten im Einsatz stehen. So hoffen wir, dass uns ein starker Auftritt als Team gelingt. 

Wie bewerten Sie die Konkurrenz  in der Nationalliga B?

Faust: Die ist schwer einzuschätzen und schon stark. Bern beispielsweise tritt mit dem WM- und Olympiateilnehmer Claudio Capelli an. Auch Solothurn ist ein ernst zu nehmender Konkurrent. Letztlich wird die Mannschaft aufsteigen, die die geschlossenste Mannschaftsleistung abliefert. 

Wie werden Sie auf den Wettkampf-verlauf Einfluss nehmen?

Faust: Auf den Verlauf des Wettkampfes kann ich keinen Einfluss nehmen. Ich kann nur dann reagieren, wenn es zu Stürzen bei unseren Turnern kommt und ich personell kurzfristig umstellen muss. Meine Aufgabe liegt darin, unsere Turner gut zu betreuen und sie zu motivieren, damit sie ihre Bestleistung abrufen. Auch den einen oder  anderen technischen Tipp kann ich  erteilen. 

Haben Sie keine Angst, dass das Vorhaben scheitern könnte, weil der  Erfolgsdruck zu gross auf die Athleten wird? Und was würde ein Nichtaufstieg für Kutu SH bedeuten?

Faust: Angst habe ich prinzipiell keine, weil ich ein optimistischer Mensch bin. Wir wünschen uns alle den Aufstieg. Dafür arbeiten wir schon seit Jahren sehr hart. Auch denke ich, dass unsere Turner mit dem Erfolgsdruck gut umgehen können, weil sie positiv gestimmt sind und die Herausforderung in Freienstein gerne annehmen. Sollte es mit dem Aufstieg nicht klappen, müsste man nach den Gründen forschen. Unser Konzept würden wir nicht ändern, zumal wir damit in den letzten Jahren sehr gut gefahren sind. Wir würden es natürlich im Jahr darauf nochmals versuchen.

Viele Ihrer jungen Turner dürfen  Bundesligaluft beim Hegau-Bodensee-Turngau schnuppern. Hilft das Ihren Schützlingen bei den heimischen  Meisterschaften?

Faust: Das auf jeden Fall. Es hilft enorm viel, weil sie dort grosse Wettkampferfahrung sammeln können. Schon heute merkt man, dass die Turner mit dem Wettkampfdruck besser umgehen und auch auf Rückschläge reagieren können. Ausserdem lernen sie, vor vielen Zuschauern zu turnen. Da haben alle an Routine zugelegt, was ihnen in der Zukunft helfen wird. Die Turner sind dadurch viel reifer geworden.

Nach 2007 finden erneut die Schweizer Mannschaftsmeisterschaften im Kunstturnen in Freienstein am Fusse des Irchels im unteren Tösstal statt. Im letzten Jahr, die Meisterschaften fanden in Niederlenz statt, hiessen die Titelträger bei den Herren Zürich 1, Solothurn 1 und Aargau 1, bei den Frauen Aargau 1, Bern 1 und Tessin 1. Ein ähnliches Resultat erwarten die Experten auch in diesem Jahr. Die Vertreter aus Schaffhausen wollen nach langen Jahren in der Unterklassigkeit wieder nach ganz oben. Wie die Luft dort ist, wissen zwei Turner aus der Region, die als Kampfrichter in Freienstein im Einsatz stehen: Roger Wangler und Erich Wanner.
Von Daniel F. Koch

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